Samstag, 5. Dezember 2015

Freundin auf schweren Wegen

Ich habe schon oft erwähnt, das ich durch das schreckliche Schicksal viele tolle neue Freundinnen gewonnen habe. 

Viele Mütter denen es ähnlich, genauso oder schlimmer geht. 

Zu allen ist eine tiefe, wahre Freundschaft entstanden wie ich es vorher nicht kannte. 

Wir teilen fast jeden Tag miteinander. Wir telefonieren oder schreiben. Reden auch über normale Dinge des Alltags. Und sehr oft über unsere Sternenkinder. Denn bei allem was mit der Zeit geschieht, vergessen wir sie nie. 

Jede von uns hat Rückschläge und fällt zurück in die Trauer. Die Abstände werden kürzer und die Dauer sinkt in der sie Anhält. Aber sie ist nie weg. Sie kann so plötzlich kommen, dass man eine Party verlassen muss, plötzlich nicht mehr in der Lage ist ein Gespräch zu führen oder einfach weinend davon rennt. 

Die meisten können das Elend nicht mehr ertragen von Verwandten und Bekannten. Jetzt soll doch mal gut sein. 

Unter meinen neuen, sehr liebgewonnenen Freundinnen zählt das funktionieren nicht. Sie fangen mich auf wenn ich in das Loch Falle. Egal wann und egal welche Uhrzeit. Sie hören mir immer wieder zu. Geben mir immer wieder Mut. Und bringen mich immer zum lachen, egal wie schlimm es vor 15 Minuten noch war. 

Man kann fast sagen sie sind mein Sicherheitsnetz. Und ich Ihres. 

Mein Mann sagt oft, er beneidet mich um die Gruppe mit den Sternenmamas. Für Männer findet sich sowas im Internet nicht leicht. Daher lasse ich ihn oft daran teilhaben, wenn er wieder rüber schaut über was ich mit den Mädels schreibe. 

Er hat jedoch auch einige Bekannte und sogar Arbeitskollegen die auch ein Kind verloren haben. Es ist erstaunlich wie vielen Paaren es so geht. Ein Arbeitskollege sagte diese Woche zu ihm: "Nur wir können verstehen, wie sich das anfühlt. Und ich weiß genau, wie du dich fühlst und was ihr durchmacht." 

Hoffnung gibt uns immer eines: alle die ein Kind verloren haben, wurden irgendwann mit Kindern belohnt. 

Ich weiß nicht was ich und wie ich heute ohne diese Mütter, Frauen und Freundinnen wäre. 

Sie haben mir mit meinem Ehemann und meiner Mutter zusammen neuen Lebensmut und Kraft gegeben. Dafür bin ich so dankbar. 

Ich bekomme so viel von Ihnen zurück. 

Es ist lustig. Wir senden oft Pakete hin und her. Und schenken uns gegenseitig Dinge die der anderen helfen. Denn leider wohnen wir alle weit auseinander. Mindestens 300 km und das ist meist das kürzeste. 

Neulich bekam ich von Melanie ein ganz tolles Paket. Mit Lichtern für Matheos Grab.

Ich danke all diesen wunderbaren Frauen!







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