Mittwoch, 20. April 2016

Vergesst das warten - lebt das Leben

Kennt ihr noch meinen Post über das Warten?

Ich habe berichtet, wie wenig Geduld ich besitze und das meine Wünsche und Ziele alle an das warten gekoppelt sind. 

Passend zu dem Thema ist heute etwas sehr positives passiert, was ganz plötzlich, zwar erwartet aber spontan heute passierte. Mein Mann ist beruflich eine Karriereleiter empor gestiegen, von der wir Frauen heutzutage nur zu träumen wagen. Wir reden zwar ständig von Gleichberechtigung aber mal im ernst, diese rosa Brille hat fast jede Frau mit 30 abgelegt. Wir können vielleicht die gleichen Positionen besetzen oder aber ein Leben damit verschwenden ewig zu glauben dorthin zu kommen. Finanziell gesehen kommen nur wenige Frauen an das Gehalt der Männer.

Get rich or die trying - sang schon 50 Cent! 

Im Buddhismus sagt man: "Strebe immer nach Glück und Frieden - nie nach Perfektion und Reichtum. 

Das erste mal seit 10 Monaten empfinde ich Glück. Ich bin stolz auf meinen Mann und habe das Gefühl, das Leben meint es wieder gut mit uns. Solange hat mein Mann auf dieses Ziel hingearbeitet. Und ich bin mir ganz sicher, Matheo ist auch stolz auf ihn. 

Warten auf etwas ist Zeitverschwendung! Wie banal, denn wir warten ständig. Zumindest die ungeduldigen unter uns. 

Während wir warten und uns über die Tatsache ärgern, dass wir warten müssen passieren unglaublich besondere und einzigartige Dinge. 

Heut ist für mich ein derartiger besonderer Tag. Das Karma fühlte sich die letzen Tage schon sehr gut an. Ich dachte zuerst nur das es ein kurzer Höhenflug vor dem nächsten Fall sei. Zu vertraut war mir dieses Gefühl seit 10 Monaten. Doch vielleicht, nur ein ganz kleiner Funke Hoffnung glaubt das nun bessere Zeiten kommen. 

Vieles wurde von meinem Mann und mir organisiert, strukturiert und wie fleißige Ameisen am laufen gehalten. Wir waren und sind zusammen am stärksten. Und jetzt folgt wieder die erste große Belohnung für den Kampf im Leben. Eine sichere Zukunft für uns beide. 

Dieses Gefühl des Glückes fühlt sich an, als schubse dich jemand zurück in den Strom des Lebens. Aus der Dürre des Randes springst du in den mitreißenden Strom. Atmen fällt dir leichter. Das Lachen tut der Seele so gut. Freuden Tränen die so tief aus dem Herzen kommen das sie Ketten sprengen die um dein Herz gelegt waren. Das Leben fühlt sich an diesem Tag so leicht an. Man will glauben alles wird nun besser. Und das ist es in diesem Augenblick. 

Denn so funktioniert das Leben. Wie eine Kurve auf dem CTG. Matheo seine Kurve endete viel zu früh aber unsere geht weiter. Ob wir wollen oder nicht. Ich hatte oft Tage an denen ich wütend war, dass nicht ich gestorben bin sondern er. 

Schade, dass er seinen grandiosen Papa, auf den ich so stolz bin nie begleiten darf im Leben. Schade, dass er ihm nie sagen wird wie sehr er ihn bewundert. So traurig, dass er ihm nie sagen kann, das er auch mal wie er werden will. Denn es wäre ein Mensch, der in meinen Augen die Welt zu einem besseren Ort machen würde. Und so schade, dass er die faszinierende & gerette Seele eines treuen Hundes nie erleben darf. 

Und dennoch, so nah Leid und Glück beieinander liegen, komme ich nicht umhin mich zu fragen, ob wir jetzt wieder raus dürfen aus dem Tal des Lebens. Jemand anderes ist nun dran. Wir wollen zurück auf den Berg des Lebens. Die frische Luft schnuppern, den blauen Himmel bewundern, in den Flieger steigen und frei sein. Es muss nicht der Gipfel sein aber für den Anfang tut die Sicht auf den blauen Himmel es einer Rettung aus der Schlacht nahe.