Montag, 8. August 2016

Luft


Luft, ich brauche Luft zum Atmen aber ich bekomme keine. Ich kann nicht mehr atmen. 

Es fühlt sich an als atme man durch einen Strohhalm. Kurz vorm ersticken. Panik breitet sich aus. Der Strohhalm droht zu verstopfen. Die Luft droht zu versagen. Der Brustkorb kollabiert fast. 

Luft, ich brauche Luft zum Atmen aber ich bekomme keine. Ich kann nicht mehr atmen. 

Was ist nur los? Seit Tagen schmerzt meine Lunge. Sie wird immer kleiner. Zieht sich krampfhaft zusammen. Ich schlucke schneller und schneller. Doch der Druck wird immer größer.

Luft, ich brauche Luft zum Atmen aber ich bekomme keine. Ich kann nicht mehr atmen. 

Ich ahne schon was kommt. Die Trauer, sie ist wieder da. Ich hasse dich Trauer. Du nimmst mir den Sauerstoff. Du bringst mich eines Tages noch um. Du fragst nicht mal ob ich dich wünsche. Ob ich dich gerade ertrage. Du bist genauso egoistisch und emotional verkrüppelt wie die meisten Menschen da draußen. Ich bin dir egal. 

 Luft, ich brauche Luft zum Atmen aber ich bekomme keine. Ich kann nicht mehr atmen. 

Ich kämpfe so stark gegen dich Trauer. Du warst so lange fort. Doch du lauerst in  deinem miesen Hinterhalt. Du bist ein Verräter. Du vergisst deine Aufgabe nie. Du lässt mir nur diesen Strohhalm um minimal mit Sauerstoff versorgt zu werden. Dir ist es egal was aus mir wird wenn du fertig mit mir bist. 

Luft, ich brauche Luft zum Atmen aber ich bekomme keine. Ich kann nicht mehr atmen. 

Ich weiß ich muss dich nur ertragen. Mich konzentrieren um nicht an dir zu verzagen. Noch bin ich stark genug. Doch wie lange wirst du diesmal bleiben? Reicht mein Sauerstoff um dich zu vertreiben? 

Luft, ich brauche Luft zum Atmen aber ich bekomme keine. Ich kann nicht mehr atmen.