Samstag, 28. November 2015

Vorweihnachtszeit

Lieber Matheo,

Heute habe ich dir deinen Tannenbaum fertig gemacht.🎄 



Ich war gestern sehr traurig, habe wieder viel geweint. Ich vermisse dich jeden Tag, doch gerade ist es wieder sehr schlimm. 

Du wärst jetzt schon fast 5 Monate alt , korrigierte 3, wenn du deinen schweren Start ins Leben überlebt hättest. 

Du würdest jetzt hier bei uns sein und wir würden uns auf die Weihnachtszeit mit dir freuen. 

Wir müssen akzeptieren das du Weihnachten nicht bei uns bist. Aber trotzdem bekommst du dein kleines Weihnachten auf dein Grab gezaubert. 

Morgen ist schon der 1. Advent und da fahren dein Papa und ich zu deinem Grab und schmücken Weihnachtlich. 

Kannst du von da oben sehen was gerade in der Welt los ist? Bist du manchmal froh in einer so schlechten Welt nicht leben zu müssen? Jetzt vor Weihnachten frage ich mich oft, was hätte ich dir über diese Welt erzählen sollen? 

Du wirst jedes Jahr ein Baum von mir bekommen. 

Ich vermisse dich sehr , momentan ist es echt schwer für mich. 

Alles brasselt auf mich ein momentan, vielleicht weist du viele Dinge schon die hier bei uns gerade aktuell sind.  

Ich frag mich immer wie ich das alles schaffen soll. Ich würde dir so gerne von allem erzählen und dabei dein süßes Gesicht anschauen. 

Hast du schon Sunny gesehen? Dein Papa und ich haben eine Hundeseele gerettet, er wird nächsten Samstag bei uns einziehen. Der Name ist sehr passend: Sunny! 
Er bringt uns jetzt schon die Sonne zurück. Magst du Sunny so sehr wie wir? Kennt er sich schon? 


Ich vermisse dich einfach so sehr 😔😔
Du fehlst mir Matheo ❤
Deine Mama 


Dienstag, 24. November 2015

Was ist Angst?

Angst heißt, etwas an der Zukunft nicht zu mögen. Wir haben an Ihr etwas auszusetzen. Wenn wir uns vor Augen halten, wie ungewiss unsere Zukunft jedoch ist, würden wir nie versuchen vorherzusagen, was alles schief gehen kann. Und damit hört die Angst auf.

Als Jugendliche  hatte ich kaum Angst vor etwas. Das einzige wovor ich Angst hatte war der Zahnarzt und das freie reden vor vielen Menschen. Diese Ängste habe ich später abgelegt. Der Zahnarzt war nach einem Wechsel halb so wild und die Angst gegenüber dem Reden vor vielen Menschen legte ich im Studium ab, als wir dies bis zum erbrechen trainierten.

An dem Abschnitt in meinem Leben, an dem ich Schwanger war letztes Jahr, begegnete ich der Angst auf ungeahnte Weise erneut. Sie war präsenter als jemals zuvor in meinem Leben und ich wusste selbst nicht wieso, wovor und weswegen ich Angst hatte.

Von vielen Müttern hörte ich, dass sobald eine Frau Schwanger ist, die Angst um das ungeborene und später auch geborene Kind immer präsent ist.

Ich zitterte vor jedem Arzt Termin und hoffte er hätte nur gute Neuigkeiten. Als ich dann jedes mal gute Neuigkeiten bekam, merkte ich das erste mal, was eine Zeitverschwendung die Angst ist.

Sie löst sich in der Ungewissheit der Zukunft auf. Wenn wir dieses Wissen darüber aber nicht ernst nehmen und beherzigen, kann die Angst uns auffressen.

Als wir dann im Krankenhaus waren und plötzlich alles nicht mehr gut war, war die Angst wieder da. Und zu dem Zeitpunkt war es gewiss, das Sie auch begründet war.